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Gedenken an verfolgte jüdische Kolleginnen und Kollegen

 

Als Ehrengäste konnte Kammerpräsident San.-Rat Dr. Josef Mischo Ricarda Kunger, Vorstandsvorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Dr. Elena Kreutzer, Referatsleiterin im Gesundheitsministerium (in Vertretung für Minister Dr. Jung) und den Beauftragten für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, Prof. Dr. Roland Rixecker, begrüßen.

Zur Rede von Prof. Dr. Roland Rixecker

San.-Rat Dr. Josef Mischo:

"Die Errichtung einer Gedenkstele hier an zentraler Stelle im Haus der Ärzte reiht sich ein in die Folge zahlreicher Aktivitäten der Ärztekammer zur Erinnerung und Aufarbeitung der nationalsozialistischen Verbrechen.
Vor rund 25 Jahren hatte der damalige Kammerpräsident Professor Loch die Archive für die Dissertationsarbeit unserer zahnärztlichen Kollegin Frau Dr Tascher geöffnet. Sie wurde dann bei ihrer Arbeit auch weiter von dem nachfolgenden Kammerpräsidenten SR Dr Gadomski unterstützt. Das fertige Buch hatten wir dann im ersten Jahr meiner Amtszeit 2010 gemeinsam der Öffentlichkeit vorgestellt. Wir sind dankbar, dass Frau Dr. Tascher nicht nur in einer umfassenden Buchpublikation die Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus und in den Jahren nach 1945 mit großem Engagement und wissenschaftlich fundiert beleuchtet hat. Sie hat auch in den Folgejahren regelmäßig im saarländischen Ärzteblatt über das Geschehen in der NS-Zeit berichtet und dabei eine wertvolle Erinnerungsarbeit geleistet. 2016 hatte die Ärztekammer sie dafür in einer Feierstunde anlässlich der Eröffnung des Fortbildungsjahres mit einer Auszeichnung geehrt.

Auch von anderer Seite hatte die Ärztekammer wertvolle Hinweise zur Rolle einzelner Ärzte in der NS-Zeit erhalten, so z. B. von Herrn Günter Schott oder Herrn Mirko Tomic vom SR-Fernsehen. Konsequent hatte der Vorstand dann 2021 auch beschlossen, aktives Mitglied bei der LAG Erinnerungsarbeit zu werden.
Mit der Stele, die wir heute einweihen, gedenken und erinnern wir an die verfolgten jüdischen Ärzte und setzen gleichzeitig ein Zeichen der Mahnung für die Zukunft. Bereits heute gibt es auch weitere Planungen für das nächste Jahr.

Warum tun wir das ?
Der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker hatte in seiner Rede zum 40. Jahrestag des Endes der NS-Diktatur am 08. Mai 1985 ausgeführt – ich zitiere:
„…jeder Deutsche konnte miterleben, was jüdische Mitbürger erleiden mussten, von kalter Gleichgültigkeit über versteckte Intoleranz bis zu offenem Hass. Wer konnte arglos bleiben nach den Bränden der Synagogen, den Plünderungen, der Stigmatisierung mit dem Judenstern, dem Rechtsentzug, den unaufhörlichen Schändungen der menschlichen Würde?... Die Phantasie der Menschen mochte für Art und Ausmaß der Vernichtung nicht ausreichen. Aber in Wirklichkeit trat zu den Verbrechen selbst der Versuch allzu vieler,…., nicht zur Kenntnis zu nehmen, was geschah. Es gab viele Formen, das Gewissen ablenken zu lassen, nicht zuständig zu sein, wegzuschauen, zu schweigen…..
Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. Jüngere und Ältere müssen und können sich gegenseitig helfen, zu verstehen, warum es lebenswichtig ist, die Erinnerung wach zu halten. Es geht nicht darum, Vergangenheit zu bewältigen. Das kann man gar nicht. Sie lässt sich ja nicht nachträglich ändern oder ungeschehen machen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird wieder anfällig für Ansteckungsgefahren….“ – soweit Richard von Weizsäcker 1985.

Erinnern heißt vor allem auch, was geschehen ist, zu durchdenken. Wer aber Geschehnisse gründlich, also radikal, durchdenkt, der kommt nicht umhin, sie zu bewerten und damit eine innere Haltung zum Geschehenen einzunehmen. Diese Haltung wiederum bedeutet, einen moralischen Standpunkt in der Welt zu haben, der tief im Inneren verwurzelt ist. Insoweit ist die Weigerung, sich zu erinnern, gleichzusetzen mit der Weigerung, eine moralische Person zu sein.
In meiner Rede anlässlich der Ehrung von Frau Dr. Tascher im September 2016 hatte ich die Philosophin Bettina Stagneth zitiert, die sich mit Hannah Arendts Begriff der Banalität des Bösen auseinandergesetzt hat. Sie schrieb:
„… auch das gehört zur Erfahrung des letzten Jahrhunderts: Wir haben uns nicht genug gewehrt, als zwar das Hitler-Regime, aber nicht das dazugehörige Denken verschwand…..Wenn es ein Denken gibt, das man historisieren sollte, dann wäre doch wohl die nationalsozialistische Weltanschauung zuerst an der Reihe und mit ihr ein Verständnis von Naturwissenschaften, keinem moralischen Anspruch verpflichtet zu sein, weil schon jede Frage danach von gestern sei und jeder wisse, dass Denken keine nennenswerte Bedeutung für die Welt hat.“

In einer Gesellschaft, in der eine solche, oberflächliche Art des Denkens die Oberhand über das Erinnern und Durchdenken gewinnen würde, in einer Gesellschaft, in der eine solche Gedankenarmut, sprich Banalität Raum greifen würde, hätte das Böse leichtes Spiel. Dem gilt es, durch konsequentes Erinnern zu begegnen.
Diese Gedenkstele stellen wir ganz bewusst an diesem Ort auf. Hier finden die Fortbildungen der Ärzteschaft statt, hier werden wissenschaftliche Erkenntnisse ausgetauscht und diskutiert. Hier beraten die Gremien der Selbstverwaltung über berufs- und gesundheitspolitische Entscheidungen. Deswegen stellen wir hier einen Gedenkstein sozusagen in den Weg – ein Mahnmal zur Erinnerung an das Leid, an dem auch Ärzte beteiligt waren. Die Stele als Zeichen für die Werte, denen wir uns heute und in der Zukunft verpflichtet wissen. Als einen Stein des Anstoßes, nicht nachzulassen beim Durchdenken der Frage, ob wir persönlich und als Gesellschaft noch auf dem richtigen Weg sind."

Ein ausführlicher Bericht mit der Festrede von Prof. Rixecker wird im Saarländischen Ärzteblatt erscheinen.

Die Ausstellung bildet die medizingeschichtliche Forschungsarbeit von Dr. Gisela Tascher ab: Saarländisches Ärzteblatt (aerzteblatt-saar.de)

Geschäftsstellen:

Persönliche Termine nach Vereinbarung.

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Saarländisches Ärzteblatt

Hier gelangen Sie auf die Internetseite des offiziellen Mitteilungsblattes der Ärztekammer.

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